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Quartiere: Mischung als Chance

Der Wandel in der Stadt mit all seinen Herausforderungen manifestiert sich bezüglich der Probleme und Konflikte aber auch im Hinblick auf die Chancen und Identifikation der Bewohner im „Quartier“. Städtischen Quartieren kommt bei der Lösung der aktuellen und zukünftigen Veränderungen des Klimawandels und Energiereduktion und im Zusammenhang mit einer älter und bunter werdenden Gesellschaft eine besondere Bedeutung zu. Das Quartier bildet für viele Menschen den zentralen Lebensmittelpunkt. Die  Bereitstellung und Gestaltung der öffentlichen Räume und Freiflächen, die Angebote zur Kultur, die Ausdifferenzierung der Wohnangebote und Integration verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die Versorgung mit Dienstleistungen aller Art und die Schaffung vielfältiger Mobilitätsangebote bilden quasi das Rückrat der Kommunikation im Alltag der Bewohner.

Wie muss ein Quartier sein, damit es sozial lebendig, kulturell animierend und ökologisch nachhaltig wird, ein Lebensort, wo man gern auf die Straße geht, Orte aufsucht, Menschen trifft: der Schlüsselbegriff ist Mischung. Nur wenn ein breites Angebot an funktionaler Mischung vorherrscht, kann auch ein soziale Mischung und Integration stattfinden. Im Quartier wird gewohnt und gearbeitet. Im Kleinen sehen wir quasi Brutstätten für neue kreative Ideen und oftmals Prototypen andersartiger Formen des Zusammenlebens.

Die Berufsgruppe der Stadtplanerinnen und Stadtplaner ist durch ihre fachliche Kompetenz, durch ihre dem Allgemeinwohl verpflichtete Berufsethik und ihrer gestalterischen und planerischen Kernkompetenz in besonderem Maß aufgerufen, die Zukunftssicherung auf Stadtteilebene und im Quartiersmanagement  zu betreiben. Die Steuerung, Bewahrung und Entwicklung komplexer Strukturen erfordert profundes Fachwissen und Erfahrung in der Planung und in der Gestaltung von Prozessen.

Die Kollegengruppe Wir StadtplanerIn NRW setzt sich dafür ein, dass wir in der ersten Reihe an den zukünftigen Quartiersentwicklung beteiligt werden.

Dazu gehört, dass Studierende in der Ausbildung an unseren Hochschulen die Qualifizierung in komplexen baulich räumlichen Beständen üben und fachliche Kompetenz erwerben müssen. Ebenso ist es unerlässlich, dass auch in der Fort- und Weiterbildung die Angebote zu einem „Quartiersmanager“ innerhalb des Berufsbildes vertieft werden müssen. Das Aufgabenspektrum ist  breit gestreut und geht über die verschiedenen Beteiligungsformate bis zu gestalterischen Detailaufgaben. In der zukunftsfähigen Quartiersplanung steckt ein großes „Geschäftsfeld“, dass wir im Team mit anderen für das Wohl der Gemeinschaft besetzen müssen.

 

Rolf-Egon Westerheide Stefan Krapp
Ein Beitrag von Prof. Rolf Westerheide und Stefan Krapp zum Deutschen Architektenblatt, Ausgabe NRW 8-2015

 

 

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